Hintergrund & Kontext:Viele Ausflugsziele in ländlichen Räumen sind gerade an Wochenenden, Feiertagen und in Ferienzeiten, nur stark eingeschränkt oder gar nicht erreichbar. Der große Mobilitätsbedarf für eine aktive Freizeitgestaltung von Gästen und Einheimischen führt daher zu einem hohen Aufkommen an motorisiertem Individualverkehr, mit kilometerlangen Staus, überfüllten Parkplätzen und Wildparken. In der Folge kommt es zu Konflikten zwischen Erholungssuchenden und der lokalen Bevölkerung. Zusätzlicher Besucherdruck auf deutsche Tourismusregionen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie und dem einhergehenden Verzicht auf Auslandsaufenthalte, sowie die wachsende Beliebtheit an Freizeitaktivitäten in der Natur, erfordern ein aktives und nachhaltiges Besuchermanagement mit innovativen Lösungsansätzen, alternativen Mobilitätsangeboten und nachhaltigen Freizeitmobilitätsangeboten.Ziele des Projekts:Ziel des Projekts ist es, den motorisierten Individualverkehr und die damit verbundenen Emissionen im Freizeitverkehr zu reduzieren und dabei touristische Hotspots durch die Entwicklung eines bedarfsorientierten und emissionsfreien Erlebnisbusses zu entlasten. Die Anreise wird dabei bereits Teil des Gesamterlebnisses, somit entsteht ein doppelter Mehrwert für die Nutzer:innen. Dabei basiert das Konzept auf einer datengetriebenen Einsatz-, Routen- und Erlebnisplanung, inklusive eines fundierten Konzepts für Ladesäuleninfrastruktur. Während die Pilotierung des Konzepts im Allgäu durchgeführt wird, liegt ein besonderes Augenmerk in der Übertragbarkeit und Skalierbarkeit des Projekts auf andere Regionen sowie in der Funktion des Mobilitätsangebots als Besucherlenkungsinstrument in der Pilotregion.ProjektdurchführungUm eine dynamische und zielgerichtete Einsatzplanung des Busses zu realisieren, wird eine geeignete Datenbasis benötigt. Dafür werden unterschiedliche Datentypen erhoben, integriert, veredelt und in offenen Data Hubs (z.B. mCloud und BayernCloud) gespeichert. Basierend auf neu generierten Daten – wie Auslastungsdaten zu Parkplätzen (mittels Sensorik erfasst), ausgewerteten Nutzeranalysen, bestehenden öffentlich verfügbaren Daten wie Wetter- und Verkehrsdaten sowie interner relevanter touristischer Daten – sollen flexible Bus-Routen erstellt werden. Die stufenweise Konzeption einer Buchungsoberfläche erlaubt es, Ansprüche an Flexibilität, Nutzbarkeit, Anwenderfreundlichkeit und Funktionalität abzuwägen und zu optimieren. Im Rahmen von praktisch durchgeführten Pilotfahrten mit Tagestourist:innen im Allgäu werden Daten erhoben und die entwickelten Konzepte laufend analysiert und ausgewertet. Das Vorhaben liefert eine skalierbare Blaupause zur technischen Machbarkeit von emissionsfreien On-Demand-Mobilitätsangeboten in touristisch geprägten ländlichen Regionen. Es demonstriert, wie datengestützte Services attraktive Alternativangebote zum MIV schaffen und zu einem nachhaltigeren Tourismus beitragen. In Kombination mit verhaltensökonomischen Marketingansätzen kann die Akzeptanz dieser Services gesteigert und für die Nutzer:innenein erlebbarer Mehrwert geschaffen werden.nullLaufzeit: 11/2021 - 10/2024 Förderung: Das Projekt FEB-NAFV wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Verbundpartner: Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten, Institut für Nachhaltige und Innovative Tourismusentwicklung in Füssen (INIT) (Verbundkoordination) Allgäuer Überlandwerk GmbH FLEXIBUS KG Steinbacher Consult Outdooractive AG Kontakt: Simon Reuter: simon.reuter@outdooractive.com